SEHR GEEHRTES MITGLIED! SEHR GEEHRTER WALDBESITZER!
Wie Sie sicher schon wissen, hat der diesjährige heiße und trockene Sommer die Situation rund um den Borkenkäfer massiv verschlechtert, sodass sich die Schadholzmenge des vom Borkenkäfer befallenen Holzes speziell in den letzten Wochen drastisch erhöht hat. Kleinflächige Windwürfe haben diese Situation begünstigt.
Die gängigsten Borkenkäfer die die Fichte befallen, sind der Buchdrucker (Ips typographus) sowie der Kupferstecher (Ips chalcographus). Diese nur wenige Millimeter großen Insekten bohren sich durch die Rinde von Bäumen und zerstören dort durch den Fraß der Larven (Brutbild) und erwachsenen Käfer das für den Baum lebensnotwendige Bastgewebe. In den meisten Fällen sterben Bäume, die von Borkenkäfern erfolgreich besiedelt wurden, innerhalb kurzer Zeit ab („Käferbäume“). Nicht rechtzeitig beseitigte Käferbäume bzw. vorhandenes Brutmaterial (Wipfel-, Astmaterial, insbesondere in Schadensgebieten nach Eisbruch oder nach Windwurf) stellen optimales Vermehrungspotenzial für die vorhandenen Borkenkäfer dar und können zu einer sehr raschen und explosionsartigen Vermehrung der Borkenkäfer führen.
- Laufende Kontrollen der Bestände besonders bei Bäumen mit grüner Krone, dabei vor allem auf Bohrmehlansammlung an Rindenschuppen, Stammfuß und Bodenvegetation neben dem Baum, Harzfluss an Rinde und Spechttätigkeit achten.
- schnellstmögliche Aufarbeitung des befallenen Holzes; brutfähiges Material muss aus dem Wald entfernt werden (Waldhygiene)
- Für den Borkenkäfer gibt es keine Grundstücksgrenzen, daher bitte auch gegenüber dem Grundstücksnachbarn die moralische Pflicht wahrzunehmen und das eigene befallene Holz aufzuarbeiten bzw. aufarbeiten zu lassen.
Das Team der Forstverwaltung der WWG Burgenland GmbH unterstützt Sie selbstverständlich gerne und steht für alle Waldbesitzer zwecks Information, Beratung, Fördermöglichkeiten und Holzvermarktung zur Verfügung.
Stadtschlaining, September 2015